(PN) 03.01.2018 – Erneut haben israelische Soldaten einem palästinensischen Jugendlichen in der Westbank in den Kopf geschossen und ihn getötet. Das bestätigte heute das Palästinensische Gesundheitsministerium.

Der Vorfall ereignete sich in Deir Nidham nahe Ramallah. Der 16jährige Mus’ab Firas Tamimi befand sich laut Augenzeugen auf dem Heimweg von der Schule, als er zu einer Gruppe Jugendlicher stieß, die protestierten. Israelische Soldaten eröffneten das Feuer auf die Jugendlichen und schossen dem 16jährigen aus kurzer Entfernung in den Kopf.

Ein Krankenwagen der Organisation Roter Halbmond fuhr den Jungen in das Istishari Arab Hospital in Ramallah, wo er sofort operiert wurde. Die Ärzte konnten sein Leben jedoch nicht mehr retten und gaben kurz darauf den Tod des Jungen bekannt.
Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, der Vorfall werde untersucht. Es habe den Anschein gehabt, als sei der Jugendliche bewaffnet gewesen.
Erst vor zwei Wochen hatten israelische Soldaten mit genau dieser Erklärung einem 14jährigen Palästinenserjungen in den Kopf geschossen. Anschließend stellten sie fest, dass der Junge gar keine Waffe bei sich trug. Der 14jährige, der mehrfach operiert wurde, liegt noch immer im Koma.

Anmerkung: In einer ersten Fassung hieß es, Mus’ab Tamimi sei 17 Jahre alt gewesen. Dies entsprach den ersten Meldungen. Zwischenzeitlich hat die Familie mitgeteilt, dass der getötete Junge erst 16 war.