(PN) 10.01.2018 – Bei Razzien in den frühen Morgenstunden haben israelische Soldaten gestern 19 Palästinenser in der Westbank und in Ost-Jerusalem verhaftet. Unter den Verhafteten befand sich auch ein 14jähriger Junge.

Wie die Palästinensische Gefangenenorganisation PPS mitteilte, hatten israelische Truppen in den besetzten Gebieten Westbank und Ost-Jerusalem frühmorgendliche Razzien durchgeführt, Häuser durchsucht, und dabei 19 Palästinenser festgenommen. Unter den Festgenommen befindet sich auch Mohammad Samer Mansour, ein 14jähriger Junge aus Ramallah. Gründe für die Verhaftungen wurden nicht genannt.
Im al-Arroub Flüchtlingscamp in Hebron, das bereits unzählige Male Ort nächtlicher Razzien war, wurden vier Palästinenser verhaftet, vier verhaftete die israelische Armee in Yaabad, im Bezirk Jenin, vier weitere in Nablus, zwei in Salfit, zwei in Ost-Jerusalem und je einen in Toubas und in Bethlehem. Die Armee bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Ma’an die Verhaftungen, ohne Gründe zu nennen.
In den letzten Wochen, vor allem seit den Protesten gegen die Jerusalem Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Trump, hat die israelische Armee fast täglich bei Razzien inzwischen Hunderte von Palästinensern nachts aus ihren Häusern geholt und verhaftet. Allein in der Zeit vom 19. Dezember bis zum 1. Januar, wurden laut UN 170 solcher Razzien in der Westbank durchgeführt.
Nach Auskunft der PPS befinden sich derzeit 6.141 Gefangene in Israels Sicherheitsgefängnissen, davon sitzen 441 Häftlinge in Administrativhaft, eine Haft auf unbestimmte Zeit ohne Gerichtsverfahren, Anklage, Urteil oder die Möglichkeit, sich rechtlich gegen die Haft zu wehren.
Betroffen sind auch immer mehr palästinensische Kinder, die bei nächtlichen Razzien verhaftet werden. Derzeit befinden sich mehr als 300 palästinensische Kinder in israelischer Gefangenschaft.