Israelische Armee kauft Tausende leichte Raketenwerfer mit erhöhter „todbringender Wirkung“
Nach zweijähriger Entwicklung mit den Bedürfnissen der israelischen Armee im Hinterkopf, hat die israelische Firma Rafael besonders leichte Raketenwerfer vorgestellt, von der die israelische Armee Tausende kaufen will. Die Armee sagt, die Raketenwerfer wären mit Blick auf Erfahrungen im letzten Gaza-Krieg entwickelt worden und hätten überragend moderne Fähigkeiten. Die Raketenwerfer sollen für Soldaten zu Fuß besonders leicht zu tragen und zu handhaben sein und können trotz des geringen Gewichts über eine Entfernung von Hunderten von Metern vernichtende Zerstörung anrichten. „Das ist eine sehr gute Nachricht für das Schlachtfeld der Zukunft, vor allem für die Infanterie“, erklärte Oberst Ariel Avivi von der israelischen Armee anlässlich der Vorstellung. „Damit wird dem zunehmenden Trend bei Bodentruppen Rechnung getragen, die todbringende Wirkung der Infanterie zu erhöhen. Die neue Waffe ist eine neue Stufe der technologischen Kraft und Überlegenheit der israelischen Armee gegenüber dem Feind.“ (30.01.2018)
Israelische Soldaten verhaften 54 Palästinenser in der Westbank und Ost-Jerusalem, darunter 11 Kinder.
Bei erneuten frühmorgendlichen Razzien in der Westbank und in Ost-Jerusalem haben israelische Soldaten 54 Palästinenser verhaftet, davon mindestens 11 Kinder. Bei lang andauernden und Augenzeugen zufolge zum Teil rabiaten Hausdurchsuchungen in Ost-Jerusalem im Stadtteil al-Isawiya wurden 33 Palästinenser festgenommen. Weitere 21 wurden bei Razzien in und um Bethlehem, Ramallah, Tulkarem, Jenin, Hebron und Nablus verhaftet. Das Alter der 11 festgenommenen Kinder liegt zwischen 14 und 17, darüber hinaus wurden auch zahlreiche 18- und 19jährige von den israelischen Soldaten mitgenommen. Eine Liste der 54 verhafteten Palästinenser hat das International Middle East Media Center (IMEMC) veröffentlicht. (30.01.2018)
Prominente Israelis appellieren an irisches Parlament, Produkte aus Siedlungen zu verbieten – Netanyahu übt Druck auf irischen Botschafter aus, mit Erfolg
Mit einem offenen Brief in der irischen Tageszeitung The Irish Times hat eine Gruppe prominenter Israelis versucht, auf das morgige Abstimmungsverhalten im irischen Parlament Einfluss zu nehmen. 22 ehemalige Knesset Abgeordnete, Ex-Botschafter, Künstler und Wissenschafter baten in ihrem Brief die irischen Abgeordneten, einem Gesetz zuzustimmen, das den Verkauf und Export von Produkten aus israelischen Siedlungen verbietet. Dabei hatten sie augenscheinlich das Ergebnis einer Abstimmung im dänischen Parlament letzte Woche im Auge.
„Die israelische Besatzung von Gebieten außerhalb der Grenzen von 1967, die seit nunmehr 50 Jahren andauert, ohne dass ein Ende in Sicht wäre, ist nicht nur ungerecht, sondern verstößt auch gegen zahlreichen UN Resolutionen“, schrieben die Prominenten. „Als besorgte Bürger Israels appellieren wir an Irland, jedes Gesetzesvorhaben zu unterstützen, das den Unterschied zwischen Israel an sich und den Siedlungen in den besetzten Gebieten der Westbank und Ost-Jerusalem deutlich macht.“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verurteilte das Gesetzesvorhaben und ordnete an, den irischen Botschafter in Israel einzubestellen. Der Druck zeigte Wirkung. Am Abend beschloss das irische Oberhaus des Parlaments überraschend, sich formal mit dem Gesetz erst im Juli zu beschäftigen. (30.01.2018)