(PN) 01.06.2018 – Allen Protesten, scharfen Verurteilungen und internationalen dringlichen Appellen zum Trotz, die Gewalt gegen unbewaffnete Demonstranten, Journalisten und Rettungskräfte einzustellen, tötet Israel am Grenzzaun zum Gazastreifen weiter. Heute Nachmittag erschossen israelische Scharfschützen eine 21jährige Palästinenserin, die sich freiwillig zum Rettungssanitätsdienst gemeldet hatte. Nur wenige Minuten vor ihrem Tod hatte sie noch einen älteren Mann erstversorgt, dem mit Tränengaskanistern in den Kopf geschossen worden war.

Razan Ashraf al-Najjar kümmerte sich am Nachmittag in der Nähe von Khan Younis um die Versorgung der Verwundeten am Grenzzaun. Videos im Internet zeigen, wie sie hinzueilt, nachdem ein älterer Mann schwerverletzt und im Gesicht blutend zusammenbrach. Ohne zu zögern bemüht sie sich, die blutende Wunde zu stillen, und ruft nach weiteren Sanitätern für den dringenden Abtransport des Mannes ins Krankenhaus.

Als der Mann auf der Trage liegt und zur Ambulanz gebracht wird, ist dank ihres Einsatzes sein Kopf bandagiert und die unkontrollierte Blutung vorläufig gestoppt.
Kurz darauf fallen Schüsse und die 21jährige Razan al-Najjar bricht selbst tödlich verletzt zusammen. Die Kugeln israelischer Scharfschützen hatten sie im Nacken getroffen.
Palästinensischer Gesundheitsminister spricht von „Kriegsverbrechen“
Im Internet erinnern sich heute Abend viele an die freundliche junge Frau, die sich ohne zu zögern in die Gefahrenzone begab, um Verletzte erstzuversorgen. Schon bei den Protestfreitagen zuvor war sie durch ihre ruhige und hilfsbereite Art aufgefallen.

Das Entsetzen darüber, dass eine unbewaffnete 21jährige Rettungssanitäterin erschossen wird, ist selbst unter jenen groß, die in den vergangenen Wochen Zeugen der nicht enden wollenden Erschießungen von unbewaffneten Zivilisten, darunter 14 Kindern, durch israelische Soldaten wurden.
„Najjar wurde in den Nacken geschossen, während sie eine Medizinuniform trug, und das ist ein Kriegsverbrechen“, erklärte am Abend der Palästinensische Gesundheitsminister Dr. Jawad Awaad. „Najjar hatte sich gleich zu Beginn, als die Märsche begannen, als Freiwillige gemeldet und wurde bereits mehrfach durch Tränengas verletzt.“ Noch am heutigen Nachmittag habe sie ein Interview gegeben und gesagt, dass sie stolz darauf sei, Verwundeten zu helfen.
Nun bleibt ihren Verwandten nur noch, im Krankenhaus ihre Kleidung entgegenzunehmen und zu versuchen, das Unfassbare zu begreifen.

In den sozialen Medien nahmen Kollegen und Freunde heute Abend von der jungen Frau Abschied. „Ruhe in Frieden“ schrieben sie und posteten Fotos von ihr, wie sie sie in Erinnerung behalten wollen.

Mit der Erschießung der 21jährigen tötet Israel bereits zum zweiten Mal eine medizinische Rettungskraft. Am 14.05.2018 hatten israelische Scharfschützen den Sanitäter Mousa Jabr Abu Hussein erschossen, ebenfalls während er Patienten versorgte. Beide Fälle, wie auch die zahlreichen Verwundungen von Rettungssanitätern, stellen eine Verletzung der Genfer Konvention dar.
Jetzt muss sie EU ihr Assoziierungsabkommen mit Israel aussetzen, wenn sie es ernst mit ihren verbalen Verurteilungen der israelischen Regierungs-Politik und den gezielten Tötungen meint. Sanitäter udn medizinisches Personal gezielt zu töten, ist ein Kriegsverbrechen udn muss bestraft und geahndet werden!
Man stelle sich vor, dass hätte Russland oder der Iran gemacht, es gäbe einen weltweiten Aufschrei, weitere Sanktionen und dgl mehr.
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Fuer den Israelversteher, Helge Schiewe, Sind die „Demonastranten einen Horde fanatics her oft Von Geburtstag an Von Terroristen indoktrinierte, potenzielle Moerder.“ So sein Beitrag in der NOZ vom 2. Mini 18.
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„Sprachlos“ vor Entsetzen kann ich nur schreiben …
Nachdem ich gestern erst ….. in dem neuen Buch „Breaking the silence“ einige zig Seiten gelesen (und kürzlich wieder über Vietnam und Mi Lai intensiver nachgelesen und Video-Berichte verfolgt habe), ist mir mir wieder einmal und noch viel deutlicher geworden, dass und wie man – von lobenswerten Ausnahmen abgesehen – Soldaten jeder Nation zu gedankenlosen Tötungsmaschinen heranziehen kann, während die dafür Haupt-Verantwortlichen im Hintergrund sich die Finger nicht schmutzig machen.
Zum Tod der palästinensischen Rettungssanitäterin –
Razan al-Najjar in memoriam
I.
Dazu darf die Welt nicht schweigen,
Schweigen wäre hier Verrat!
Was Israelis machen sich zu eigen,
ist Genozid ganz eigner Art.
Besatzer-Pflichten, Menschenrechte, ….
all dies interessiert sie nicht.
Benehmen sich wie Henkerknechte,
denen‘s an Menschlichkeit gebricht.
Schießen auf Menschen wie auf Freiwild,
weil sie halten sich für auserwählt.
Sind zur Versöhnung nicht gewillt. –
„Wir gegen den Rest der Welt!“
Wobei die wahren Mörder bleiben kühl
im Hintergrund und „machen“ Politik.
Ihr Verbrechen folgt teuflischem Kalkül.
Sie schüren vom Schreibtisch und Rednerpult den Krieg!
II.
Wer kann hier noch Frieden stiften?
Wenn die Einsicht nicht von innen siegt,
wird all‘ dies in Richtung Chaos driften,
wo jeder jedermann bekriegt.
Öffnet die verbohrten Herzen!
Was Andres hilft nicht gegen diesen Wahn!
Auch die fremden Mütter fühlen Schmerzen,
denen Ihr das angetan,
wie Eure eignen, die Euch dann beweinen,
wenn Eure Särge man nach Hause sendet,
weil Ihr konntet Euch nicht einen
und habt das Schicksal nicht gewendet.
W.P. 03.06.2018
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Mann kann einfach nichts mehr dazu sagen. Sie wollte nur Menschen helfen. Was ist euer scheiß Problem. Ich werde die israelischen Soldaten die immer noch vor haben Menschen zu töten nie verstehen können #freepalestine.
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